Podiumsdiskussion

Umstieg: wie eine Energie- und Ressourcenwende gelingen kann

Folgende Personen nahmen an der Podiumsdiskussion teil:

Bernhard Achitz ÖGB
Lili Fuhr Heinrich Böll Stiftung
Karl Kienzl Umweltbundesamt
Ivonne Yanez Acción Ecologíca

Moderation: Leonore Gewessler, GLOBAL 2000

Ein Teilnehmer berichtet

Wie setzen wir die Veränderung um, die unvermeidlich und absolut notwendig ist? Diese Frage stand im Kern der Podiumsdiskussion zur Ressourcenwende am Freitagvormittag. Das internationale Podium mit VertreterInnen aus Wissenschaft, Gewerkschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft bot dazu die unterschiedlichsten Lösungen. Mit Ivonne Yanez war auch eine Stimme des globalen Südens vertreten. Als Teil der „Acción Ecologica“ kämpft sie in Ecuador für „Keep it in the ground“ (fossile Brennstoffe) und „buen vivir“. Mit bloßer Effizienzsteigerung oder kleinen Adaptationen innerhalb des bestehenden Systems kann die Wende nicht erreicht werden: Es braucht eine grundlegende Transformation; etwas völlig Neues, in das man Teile des alten Systems einbettet, nicht umgekehrt.

Denn Vieles dessen, was in der öffentli-chen Diskussion als Lösung präsentiert würde, greift viel zu kurz. „Wenn wir unsere Erde kaputtgemacht haben, bringen uns Arbeitsplätze auch nichts mehr“ wie es eine Teilnehmerin aus dem Publikum formulierte. Dennoch bewegt man sich bei der Umsetzung der Utopie Gutes Leben für alle zwangsläufig in den bestehenden Strukturen des Alten. Eine vielzitierte „demokratische“ Ausverhandlung der zukünftigen Grenzen und Freiheiten braucht viel Zeit und eine Mehrheit. Man werde sich also im Moment doch noch an die bestehen den Spielregeln halten müssen, so Bernhard Achitz.

Welche sind nun die Hebel, die uns heute dem guten Leben näherbringen? Zum Beispiel die Nutzung der rechtlichen Spielräume. Das könne eine Ökologisierung des Steuersystems sein, wie Achitz vorschlägt. Oder Klimaklagen - ein sehr wirksames politisches Instrument, wie zahlreiche Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit zeigen würden. Dabei sei nicht nur das rechtliche Urteil ausschlaggebend – manchmal reiche die mediale Aufmerksamkeit, die der Gerichtsprozess in Verbindung mit einer Kampagne erlangt, um das Ziel zu erreichen, wie Lili Fuhr an einem Beispiel aus den Niederlanden darlegt.

Schlussendlich bleibe es an jedem selbst hängen, aktiv zu werden, schlussfolgert Karl Kienzl. Kinder könne man auch nicht erziehen, sie machen nach. Also lasst es uns vorleben!

Ergebnissammlung

Anhand der drei Leitfragen wurde die Podiumsdiskussion samt der Publikumsrunde auf einem Plakat festgehalten